Doula Ausbildung
Doulas in Deutschland e.V. vertritt die Meinung, dass es aus folgenden Gründen wichtig ist, eine Ausbildung zu absolvieren:
Zu früheren Zeiten wurde das traditionelle Wissen über Schwangerschaft, Geburt und dem Übergang in einen neuen Lebensabschnitt von Generation zu Generation weitergegeben. Wir leben heute nicht mehr in diesen Familienstrukturen und seit der Verlagerung der Geburten in die Krankenhäuser in den 1960er Jahren ist die Unterstützung geburtserfahrener Frauen für Gebärende weggefallen und altes Wissen verloren gegangen.
Eine abgeschlossene Doula-Ausbildung, die absolvierte Zertifizierung zur DiD Doula, eine regelmäßige Teilnahme an Weiterbildungen sowie das Einhalten von Standards rund um das Selbstverständnis als Doula Geburtsbegleiterin signalisiert die eigene Ernsthaftigkeit der Aufgabe als Doula Geburtsbegleiterin und die Bereitschaft, das neu Erlernte und Erlebte in die eigene Arbeit zu integrieren. U.a. die Doula Ausbildung von Melanie Schöne bildet seit 2008 nach den Standards von Doulas in Deutschland e.V. aus.
Doulas mit Ausbildung sind…
- geschult im Umgang mit verschiedenen Geburtsverläufen
- geübt in aktivem Zuhören und nonverbaler Kommunikation
- praxiserfahren in diversen Wohlfühltechniken
- persönliche Ansprechpartnerin und Vertraute der Familien
- den Elterninteressen dienend
- kontinuierliche Begleiterin während der Geburtsreise
- das Geburtsteam bereichernd und ergänzend
- reflektiert, frei und unabhängig
Zertifizierung zur DiD-Doula
Der Verein möchte mit der Zertifizierung aller aktiven Mitglieder einen hohen einheitlichen Standard repräsentieren und die Qualität der Doula-Arbeit sichern. Die Zertifizierung lehnt sich an die Standards von DONA International an. Um das Zertifikat zur DiD-Doula zu erhalten ist es Voraussetzung, eine Ausbildungs- und Übungszeit durchlaufen zu haben, die Physiologie von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett zu kennen und gelernt zu haben, sich in der Doula-Arbeit auf das Informieren, Unterstützen, Ermutigen und Bestärken zu konzentrieren, ohne in medizinische Belange einzugreifen. Innerhalb der Zertifizierung weisen die Doulas ein Praktikum in einem Geburtsvorbereitungskurs nach, begleiten und dokumentieren (anonymisiert) drei Geburtsbegleitungen mit Vor- und Nachtreffen, studieren die Pflichtlektüre und erstellen eine Netzwerkliste von wichtigen regionalen und überregionalen Beratungs- und Informationsstellen für Eltern.
DiD-Doulas
DiD-Doulas kennen die Grenzen ihrer Aufgaben und Kompetenzen. Mütter, deren Bedürfnisse den Zuständigkeits- und Kompetenzbereich der Doula überschreiten, verweist diese an entsprechende Fachleute oder Stellen aus ihrem Netzwerk.
DiD-Doulas greifen nicht in medizinische Belange ein und empfehlen keine Behandlungen oder Verfahren. Das Rollenverständnis beinhaltet, die Gebärende (und ihren Partner) bei medizinischen Fragen zu ermutigen, diese mit einer Hebamme oder Ärztin/Arzt zu besprechen. Sie lehnt die Geburtsbegleitung einer geplanten Alleingeburt ab.